Informationen für Patienten über die wissenschaftliche Untersuchung „Molekulare Charakteristika und Mechanismen zur Pathogenese des Scleroedema adultorum Buschke“

 

 

 

 

Verfasser:

Dr. med. Ralf Hinrichs

 

Universitätsklinik für Dermatologie und Allergologie

Universitätsklinikum Ulm, Maienweg 12, 89081 Ulm

Ärztliche Direktorin: Prof. Dr. med. Karin Scharffetter-Kochanek

 

 

 

 

 

Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,

 

bei Ihnen wurde die Diagnose „Scleroedema adultorum Buschke“ gestellt. Dabei handelt es sich um eine Vermehrung von Bindegewebe, die vor allem die Schultern, Nacken und Brustbereich betrifft, sich aber auch auf Arme und Beine ausdehnen kann. Der Verlauf der Erkrankung kann individuell sehr unterschiedlich sein. In Abhängigkeit von dem Ausmaß der Verhärtung der Haut kann sich eine Beeinträchtigung der Beweglichkeit der betroffenen Körperregionen einstellen. Es bestehen Hinweise, dass die Erkrankung durch eine übermäßige Aktivität der so genannten Fibroblasten, die das Bindegewebe in der Haut synthetisieren, entsteht. Die dafür verantwortlichen Mechanismen werden derzeit leider nur wenig verstanden. Daher steht bisher keine ursächliche, sondern nur eine symptomatische Behandlung zur Verfügung.

 

Die an dieser Studie beteiligten Ärztinnen und Ärzte sind an der Erforschung der Ursachen und des Ablaufes dieser Hauterkrankungen interessiert. Viel versprechend für die Entwicklung moderner Behandlungsmethoden ist die Gewinnung grundlagenwissenschaftlicher Erkenntnisse über eine bestimmte Gruppe von Eiweißen (Proteinen), die im Bindegewebe der Haut vorkommt und an der Entzündungsreaktion entscheidend beteiligt zu sein scheinen. Diese Eiweiße werden vermutlich von den bereits erwähnten Fibroblasten hergestellt und können zu einer überschießenden Aktivierung dieser Zellen führen. In der Folge wird eine Kettenreaktion im Bindegewebe der Haut ausgelöst, die zu der Verhärtung und Verdickung der Haut führt. Da diese Eiweißmoleküle auch im Blut möglicherweise nachweisbar sind, könnten sie als Botenstoffe fungieren. Die beteiligten Wissenschaftler möchten die Rolle dieser Eiweißgruppe bei der Entstehung und der Aufrechterhaltung der Verdickung der Haut untersuchen. Hierzu ist es nötig Gewebe- und Blutproben genauer zu untersuchen.

Diese Arbeiten dienen zum aktuellen Zeitpunkt nur der Grundlagenforschung. Langfristiges Ziel ist es, einen möglichen Ansatzpunkt für zukünftige moderne Behandlungsstrategien des Scleroedema adultorum Buschke zu schaffen. Ein direkter Nutzen dieser wissenschaftlichen Arbeit ergibt sich für die beteiligten Patienten derzeit nicht.